Heutzutage gehört der Langhaar Collie zu den beliebtesten Familienhunden.
Viele moderne Collies bringen nach wie vor alle Voraussetzungen mit, um an Herden zu arbeiten. In Ihnen schlägt weiterhin das Herz eines Arbeitshundes. Mehr zur Geschichte können Sie hier erfahren....
So vornehm Langhaar Collies heute wirken mögen, so bodenständig ist ihre Vergangenheit.
Seit dem 13. Jahrhundert wurde der Collie vorwiegend als Hütehund der Schäfer in den schottischen Hochmooren genutzt.
Seinen Namen hat der Collie von den dortigen Schafen. Das angelsächsische Wort col bedeutet schwarz. Diese Schafe
mit schwarzen Köpfen und Beinen wurden Colleys genannt. Ihre Hütehunde waren die Colley Dogs, ein Name, der sich
später in Collie abwandelte. Die ursprünglich als Rough Coated Collies bezeichneten Schönheiten waren früher Schäfer- und
Bauernhunde, deren Arbeitseifer einen legendären Ruf genoss. Die Schäfer in den schottischen Bergen schätzten ihre Colleys,
ohne die sie im 19. Jahrhundert wirtschaftlich nur schwer überlebt hätten. Ein einziger Hund verrichtete die Arbeit von rund
20 zweibeinigen Helfern. Nach der Fundlage zu urteilen, ist der Collie eine Kreuzung romanischer Herdenschutzhunde,
die in Begleitung römischer Truppen nach Gallien und Germanien kamen und sich hier mit dem einheimischen Spitz der Alpen
mischte, der von den Hochalpen bis in die Goten- und Wikingergebiete verbreitet war. Im Zuge der Wanderung germanischer
Völker kam er nach Island bzw. auf die Britischen Inseln und wurde durch die Insellage jahrhundertelang isoliert von
Schafzüchtern gehalten, die besonderen Wert auf bestimmte Zeichnungen legten, um den Hund im Hochmoor und den
Highlands leichter auszumachen. So entwickelte sich seine Zeichnung zu einem rassetypischen Merkmal.
Königin Victoria lernte den Collie durch ihre Aufenthalte im schottischen Balmoral kennen und lieben und wurde fortan ein
Förderer dieser Rasse, die sie gern und großzügig auch an Diplomaten und Königshäuser in ganz Europa verschenkte.
Berühmt wurde ihre schwarze Colliehündin Gypsy, die 1868 im Park von Schloss Windsor beerdigt wurde. Diese Tradition
führte auch Königin Elizabeth, genannt Queen Mum, weiter fort.
Im Jahre 1840 wurde in England der erste „Collie Club“ gegründet durch herrschaftliche Liebhaber, die ihrerseits 1858 die
Anerkennung als Rasse durchsetzten. 1861 trat erstmals ein Collie auf der Birmingham Dog Show in Erscheinung.
1871 trat ein Collie namens „Old Cocki“ in Erscheinung, der als Stammvater aller modernen Collies gilt, allerdings nicht
dem heutigen Rassestandard entsprach. In der vierten Generation wurde mit „Metchley Wonder“ jener Collie-Typ gezüchtet,
der die Basis für den heutigen Rassestandard bildet. 1881 wurde der erste Rassestandard des Collie festgelegt.
Mit der Besiedelung Australiens und Amerikas kamen die Collies im 19. Jahrhundert auch in die Neue Welt, wobei man
es hier weniger genau mit dem Rassestandard nahm. Die isolierte Lage einiger Farmen förderte dabei auch Farbschläge,
die der Britische Collie Club bereits als unerwünscht einstufte. So gründeten die Amerikaner ihren eigenen Collieclub,
der unter anderem den weißen und schwarzen Collie kannte. In Australien wurde er als Stammvater des Australischen
Cattle Dog sowie des Kelpie bezeichnet.
Varianten:
Den Collie gibt es in den Varianten britischer Typ (1) und amerikanischer Typ (2).
Außerdem werden Arbeits- und Showlinien gezüchtet, die sich nicht nur äußerlich, sondern auch in ihrem Verhalten unterscheiden.